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SATIREN
(03.01.2016)
Einführung satirische Texte 03.01.16
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- Mutter will nur dein Bestes 05.07.18 - Paradoxien des Wählens 14.09.17 - „Ich wische, also bin ich“ - Die Smartphone-Jünger 08.12.16 - Die Mutter aller Verschwörungstheorien 07.01.16 - Neulich in der psychotherapeutischen Klinik 03.01.16 ..................................................................................................................
Mutter will nur dein Bestes 05.07.18
Wir werden hier Zeuge eines Gesprächs einer liebevollen Mutter mit ihrem nichtsnutzigen Sohn.
- Was sitzt du denn faul im Sessel rum?
- Ich will mich mal etwas ausruhen.
- Du kennst doch meinen Spruch! Ausruhen kann man sich, wenn man tot ist.
- Ja, sehr lustig.
- Humor ist wohl nicht gerade deine Stärke.
- Ja, ja, ich weiß, Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
- Machen wir heute auf weinerlich?
- Nein, nur auf menschlich.
- Menschlichkeit wird überschätzt. Also, stehst du jetzt endlich aus dem Sessel auf?!
- Aber ich habe mein Pensum für heute schon erledigt.
- Unsinn. Man hat nie genug erledigt. Du könntest schon mal den Rasen mähen. Oder endlich mal die Gardinen waschen. Oder Tante Käthe zum Geburtstag schreiben. Oder probieren, ob du die ständige Fehlermeldung im PC wegkriegst (aber das kannst du ja doch nicht). Oder mal dein Bett neu beziehen. Oder einen Arbeitsplan für die nächsten drei Wochen schreiben. Oder den Reifendruck deines Autos prüfen. Oder Sport treiben …
- Hör bloß auf, ich kann es nicht mehr hören.
- Ja, mein Lieber, das Leben ist kein Ponyhof. Und auch kein Wunschkonzert. Wir sind doch nicht auf der Welt, um Spaß zu haben, sondern um unsere Pflicht zu erledigen. Unsere Pflicht und Schuldigkeit. Alles, was Spaß macht, ist schon verdächtig.
- Aber ich sitze hier gerade so gemütlich im Sessel. Und ich bin echt müde. Außerdem würde ich gerne die Quizsendung im Fernsehen sehen.
- Was, für diesen Schwachsinn willst du deine Zeit opfern? Gut, wenn dich das Quiz etwas schlauer machen würde, aber das wage ich nicht zu hoffen. Mancher hat sich schon im Sessel wund gesessen. Also steh endlich auf!
- Yes, Sir.
- Also, geht doch. Habe ich ja gewusst. Man muss nur energisch auf dich einreden. Da siehst du mal wieder, was für ein schwacher Charakter du bist. Du gibst immer nach.
- WAS?! Erst wirfst du mir vor, dass ich im Sessel sitze. Und jetzt wirfst du mir vor, dass ich mich von dir aus dem Sessel aufscheuchen lasse.
- Ja, ist doch so. Beides ist wahr: Du bist faul, und du hast kein Selbstbewusstsein. Traurig, wirklich traurig. Du machst mir keine Freude.
- Soll ich jetzt auch noch Mitleid mit dir haben, du?
- Ja natürlich. Immer heißt es nur, ich wäre so hart und rücksichtslos. Ich habe doch auch Gefühle, die man nicht verletzen darf. Aber dir fehlt natürlich das nötige Feingefühl, um das zu merken.
- Was soll ich jetzt tun? Soll ich im Sessel sitzenbleiben? Soll ich aufstehen? Oder soll ich dich bemitleiden?
- Da sieht man es mal wieder. Du kannst dich nicht entscheiden. Ach mach doch, was du willst. Ich kann mir den Mund fusselig reden, du hörst ja doch nicht auf mich.
.................................................................... Homo oeconomicus 30.06.18 Die Geschichte ging los, als Herr Leo aus T. folgende Anzeige las: „Die Mutter aller Schnäppchen: extrem billige Bohnenkonserven, nur 20 Cent pro Büchse. Warten Sie nicht zu lange, sorgen Sie vor – wenn der Russe kommt.“
Herr Leo aus T. überlegte nicht, ob der Russe wirklich kommen würde. Mit solchen Details sich abzugeben, wäre Pedanterie. Hauptsache billig. Er kaufte 1000 Konserven und hatte ein wunderbares Gefühl, für alles gerüstet zu sein. Allerdings türmten sich jetzt in seiner ganzen Wohnung Konservenpyramiden, so konnte er in der vollgeräumten Wohnung nur noch das Badezimmer richtig benutzen. Aber wie er sich sagte: „Irgendwas ist halt immer.“
Oft ärgerte sich Herr Leo aus T. über die hohen Benzinpreise. Er gewöhnte sich daher an, wenn er einen Berg runterfuhr, kein Gas zu geben – und freute sich tierisch, wie in der digitalen Multifunktionsanzeige der Benzinverbrauch immer weiter runter ging. Manchmal fuhr er extra einen hohen Berg erst hoch, um sich dann beim Herabrollen an dem Absturz der Verbrauchswerte zu ergötzen: 8,0 Liter – 7,6 – 7,2 – 6,9 – 6,5. Einmal fuhr er einen ihm unbekannten, neuen Berg runter – da kam ein Schild mit der Warnung: „Tempo 40, scharfe Kurve“. Aber Herr Leo aus T. sagte sich: „Ich darf nicht auf die Bremse gehen, dann ist mein Spareffekt ja geringer.“ Leider schlidderte Herr Leo aus T. deshalb mit Tempo 100 in der Kurve gegen die Leitplanke. Er hatte einen Schaden von 1500 € an seinem Auto, bekam außerdem ein Bußgeld von 500 €. Doch Herr Leo aus T. ließ sich nicht verdrießen: „Immerhin, ich habe toll Benzin gespart, man darf sich das durch solche Kollateralschäden nicht vermiesen lassen.“
Neulich bekam Herr Leo aus T. Post von seiner Krankenkasse: „Schließen Sie eine Zahnzusatzversicherung ab. Dann können Sie sich auch in Zukunft ästhetische Zahnbehandlungen leisten, Sie behalten Ihre Arbeitsstelle und können weiter die Beiträge für Ihre Krankenkasse bezahlen. Kostenerstattung ohne Wartezeit.“ Das überzeugte Herrn Leo aus T. Er schloss sofort die Versicherung ab und raste dann zum Zahnarzt.
„Herr Doktor, machen Sie mir die beste Zahnbehandlung. Geld spielt keine Rolle.“
Der Zahnarzt untersuchte ihn gründlich und schüttelte dann bedauernd den Kopf.
„Tut mir leid, Herr Leo aus T., aber Ihre Zähne sind in bester Ordnung. Das ist nichts dran zu machen. Sie ernähren sich offensichtlich sehr gut. Was essen Sie denn?“
„Nun ja, Bohnen!“, murmelte Herr Leo aus T.
„Was Sie nicht sagen ...“
Herr Leo aus T. ging traurig nach Hause. Aber so schnell würde er sich nicht geschlagen geben. Er würde ab sofort keine Bohnen mehr essen, die musste er ja sowieso aufheben für die Zeit, wenn der Russe kommt. Ab jetzt aß Herr Leo aus T. nur noch Schokolade, Süßspeisen, Eis, trank gezuckerte Babysäfte (Werbung: „gut fürs Kind“), Cola und doppelt gezuckerten Kakao.
Nach 3 Monaten ging er wieder zum Zahnarzt. Der schmunzelte. „Jetzt sieht die Sache schon viel besser aus, Sie haben 8 kaputte Zähne und brauchen 8 Implantate. Kostet ca. 16.000 Euronen, Späßchen.“
„Na also“, sagte Herr Leo aus T. „Es geht doch. Dann man los.“ Angenehm war die Behandlung nicht, aber Herr Leo aus T. hatte das gute Gefühl, seine Versicherung nicht umsonst abgeschlossen zu haben.
Als die Rechnung vom Zahnarzt kam, schickte er sie seiner Zusatzversicherung. Bald kam die Antwort. „Sehr geehrter Herr Leo aus T., leider können wir Ihnen nur für 4 Implantate die Kosten erstatten, und auch nur zu 70%. Lesen Sie mal die Vertragsbedingungen.“
„Na ja“, sagte Herr Leo aus T., und nahm eine extra starke Schmerztablette, weil die Implantate schmerzten. „Wo gehobelt wird, da fallen eben Späne. Und wo gebohrt wird, da fallen eben Zähne. Das darf man nicht so eng sehen. Jedenfalls hat sich der Abschluss der Versicherung gelohnt.“
Kürzlich ging Herr Leo aus T. an einem Kaufhaus vorbei. Im Fenster lagen Kleider für kleine Mädchen, im Alter von 3-5 Jahren. Auf einem Schild stand: „Nur heute. Supersonderangebot. 1 Kleid für 2 €, 4 Kleider für 6 €, 10 Kleider für 14 €.“
Das war für Herrn Leo aus T. keine Frage. Er kaufte 10 Kleider. Zu Hause fiel ihm ein: Er hatte ja gar keine Töchter, kannte auch keine kleinen Mädchen in der Verwandtschaft. Aber dieses Problem ließ sich leicht lösen: Er würde sich eine Frau suchen, am besten eine Frau Lea aus T., die würde er heiraten, dann mit ihr 5 Töchter zeugen, jede Tochter bekäme 2 Kleidchen; wenn sie jedes Jahr ein Mädchen bekämen, hätten sich die Kleider nach etwa 8 Jahren voll amortisiert.
Aber dann überkamen Herrn Leo aus T. doch Zweifel: „Was ist, wenn meine Frau Söhne produziert? Man weiß bei den Frauen ja nie, richtig zuverlässig sind sie nicht.“ Was nun? Herr Leo aus T. hatte eine tolle Idee: Er ließ sich aus den 10 Kleidchen ein Clownkostüm für Karneval schneidern. Gut, mit 100 € Schneiderkosten war es nicht ganz billig, außerdem ging er nie zum Karneval, und Clowns konnte er schon gar nicht leiden. Aber der Stoff war wenigstens ein irres Schnäppchen gewesen. „Etwas Schwund ist eben immer“, sagte sich Herr Leo aus T. zufrieden. Und es heißt doch: „Einem Schnäppchen schaut man nicht ins Maul – oder so ähnlich.“
Aber eine Sache wurmte Herrn Leo aus T. noch: Die Bohnen. Der Russe war noch immer nicht einmarschiert. Also hatte er die Bohnen nutzlos gekauft. So einen Verlust konnte er schlecht verwinden. Daher begann er zu überlegen, wie er den Russen zum Einmarsch motivieren könnte. Am besten wäre, er könnte einen dritten Weltkrieg auslösen. So gab er bei Google ein: „Wie löse ich einen Weltkrieg aus?“. Da kamen Einträge wie „Weltkrieg sale“ oder „Weltkrieg – heute nur noch 3,99 €“, aber leider nichts Brauchbares. 3,99 € waren Herrn Leo aus T. übrigens auch zu teuer für einen Weltkrieg.
Doch da kam ihm sein Nachbar, ein ausgesprochener Scherzbold, zur Hilfe. Herr Leo aus T. hatte ihm von den Bohnen und dem Russen erzählt. „Warten auf den Russen, das ist jetzt mein Leben“, hatte er geklagt. Der Nachbar hämmerte daher eines Morgens gegen die Tür. „Wer da?“ rief Herr Leo aus T. „Der Russe“, schrie der Nachbar.
„Ich habe doch immer gewusst, dass sich der Kauf der 1000 Büchsen Bohnen irgendwann auszahlen wird“, flüsterte Herr Leo aus T. andächtig. Er machte eine Büchse Bohnen auf und fühlte sich unendlich glücklich. Er hatte alles richtig gemacht, sein Leben vollendete sich. ................................................................................................. Wahl 2017 - Paradoxien des Wählens 14.09.17 Den nachfolgenden Text sollte ich eigentlich besser nicht veröffentlichen! Jedenfalls lesen Sie ihn auf eigene Gefahr.
Die Bundestagswahl 2017 steht bevor.
Und man fragt sich, was man wählt.
Natürlich kann man sich auch fragen, ob man überhaupt wählen soll.
Wie viele Wahlberechtigte gibt es in Deutschland? Es sind ca. 61,95 Millionen (Stand bei der Bundestagswahl 2013), sagen wir der Einfachheit halber 62 Millionen – der genaue Wert ist für meine Betrachtung auch belanglos.
Die eigene Stimme hat also einen Einfluss auf die Wahlentscheidung von ca. 1/62 Millionen, in Zahlen 1/62.000.000, d. h. die Bedeutung der eigenen Stimme geht gegen 0.
Es wären theoretisch extrem unwahrscheinliche Verhältnisse denkbar, in denen eine einzige Stimme den Ausschlag geben könnte, welche Partei gewinnt oder ob eine Partei die 5%-Hürde schafft oder nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist praktisch 0, und m.W. sind, jedenfalls in Deutschland, noch nie solche Wahlverhältnisse aufgetreten.
Also kann man gut zu der Erkenntnis kommen, dass man sich die Teilnahme an der Wahl sparen kann.
Und zwar ist das keineswegs eine unqualifizierte Auffassung, sondern eine sehr rationale bzw. vernünftige. Der rationale Mensch ist dadurch bestimmt, dass er den Aufwand und den Nutzen einer Handlung abgleicht.
Zur Wahl zu gehen, ist doch ein gewisser Aufwand an Zeit, vielleicht auch Fahrtkosten, entsprechendes gilt für die Briefwahl; ein Nutzen dieses Wahlganges ist nicht gegeben, weil eben die eigene Stimme keinen Einfluss hat.
Ein rationaler Mensch unternimmt aber normalerweise keine Handlung, die ihm nur Aufwand, aber keinen Nutzen beschert.
Pointiert könnte man umgekehrt sagen, dass wer zur Wahl geht, ein Irrationalist, ja ein Größenwahnsinniger ist, der seine eigene Bedeutung für das Wahlergebnis absurd überschätzt. Es ist rührend, aber naiv, wenn Leute lange überlegen, wie sie ihre Stimme strategisch einsetzen können. Z. B. mag einer argumentieren: „Ich bin eigentlich für die CDU, wähle aber die FDP, damit die über die 5%-Hürde kommt und die zusammen eine Koalition bilden können.“ Das ist hoffnungslos irrational: Der Stratege kann die FDF wählen oder – gerade im Gegenteil – die Linke oder eben gar nicht, das ist für den Ausgang der Wahl völlig egal.
Und ein Wähler kann seine Wahlentscheidung nach beliebigen Kriterien ausrichten: ob ihm die Haarfarbe des Politikers gefällt, ob der den gleichen Vornamen wie er selbst hat, ob der gut in eine Comedyserie passen würde, ob sein Auftritt im Fernsehen ihn beim Abendessen stört usw. Statistisch ist es bedeutungslos, wen ich wähle, aus welchen Gründen oder ob ich eben gar nicht wähle.
Allerdings: die meisten von uns sind so sozialisiert worden, dass es eine staatsbürgerliche Pflicht ist sich an einer politischen Wahl zu beteiligen. Man kann also zur Wahl gehen, um das Gefühl zu haben, das Richtige zu tun, Teil einer Gemeinschaft zu sein, seinen Beitrag zu leisten, seine Meinung kundzutun. Der Nutzen wäre dann z. B. das gute Gewissen, aber das ist natürlich keine im eigentlichen Sinn rationale Begründung.
Das Problem ist: Was ist, wenn viele oder sogar alle Wahlberechtigte den Sin des Wählens bezweifeln?! Wenn viele oder alle nicht wählen?!
Bei der letzten Bundestagswahl lag die Wahlbeteiligung (der Wahlberechtigten) bei 71,5%. Das ist zwar nicht überragend, man spricht da auch schon von „Wahlmüdigkeit“, aber es bedeutet doch eine deutliche Mehrheit, zwischen 2/3 und 3/4.
Was wäre aber, wenn keiner wählen würde? Dann gäbe es gar keine Wahl, damit wäre ein Grundpfeiler der Demokratie weggebrochen.
Und wenn die Wahlbeteiligung ganz gering wäre, z. B. bei 0,5%, dann würde eine winzige Minderheit die Wahl entscheiden, das wäre auch sehr undemokratisch.
Paradoxerweise könnte unser rationaler Mensch dann mit gutem Grund wählen. Nehmen wir den natürlich völlig irrealen Fall an, dass nur unser Mensch wählt, dann würde er die Wahl alleine bestimmen. So gesehen wäre es höchst rational für ihn zu wählen, denn er hätte maximalen Einfluss.
D. h., was für den einzelnen Menschen rational ist, nämlich nicht zu wählen, ist für eine Menge von Menschen höchst irrational und destruktiv, sie zerstören damit ihre Demokratie.
Was für einen einzelnen Staatsbürger durchaus demokratisch vertretbar ist, wird undemokratisch, wenn es die Gesamtheit der Staatsbürger macht.
Auch das ist eine Paradoxie: Wie kann eine Entscheidung für ein Individuum rational sein, dagegen für viele Individuen zusammen irrational?
Wie lässt sich diese Paradoxie aufzulösen, wenn auch nicht unbedingt theoretisch, so wenigstens praktisch? Wir müssen fragen: Was folgt daraus für einen rationalen Menschen bzw. für einen guten Staatsbürger?
Er muss andere Menschen auffordern, unbedingt wählen zu gehen. Ob er selbst wählt, ist dabei belanglos. Wenn er mehrere Menschen zur Wählen veranlasst, selbst aber nicht wählt, dann ist er ein besserer Demokrat als jemand, der zwar selbst wählt, aber nicht andere zum Wählen motiviert.
Im Extrem: Wenn jemand in der Öffentlichkeit vor großem Publikum oder als Influencer Werbung für das Wählen macht, dann ist er ein vorbildlicher Demokrat, unabhängig davon, ob er selbst wählt.
Er darf natürlich nicht verraten, dass er selbst nicht wählt, sonst würde man ihn beschimpfen als Lügner, Betrüger, Heuchler und vielleicht gerade aus Protest nicht wählen.
Denn die wenigsten Menschen besitzen vermutlich die Rationalität und Objektivität, die Richtigkeit der obigen Aussagen zu begreifen.
Natürlich dürfte ich eigentlich diese Paradoxien der Wahl nicht aufdecken. Denn ich könnte viele Menschen dazu verführen, nicht selbst zu wählen, was dann die demokratische Wahl in Frage stellen könnte.
Gottseidank leide ich aber nicht unter einer solchen hybriden Selbstüberschätzung. Ich bin überzeugt: nur wenige Menschen werden meinen Text lesen, nur wenige von diesen werden die Überlegungen nachvolluiehen , noch weniger werden mit meinen Schlussfolgerungen übereinstimmen und noch weniger werden sich dadurch abhalten lassen, zur Wahl zu gehen.
Also kann ich diesen Text mit gutem Gewissen veröffentlichen und mich dennoch als guter Bürger fühlen.
Ob ich selbst zur Bundestagswahl 2017 gehen werde? Das verrate ich nicht. Aber ich fordere Sie alle dringend auf: „Gehen Sie zur Wahl!“ .................................................................................................................. „Ich wische, also bin ich“ - Die Smartphone-Jünger 08.12.2016 René Descartes schrieb: „Ich denke, also bin ich.“ Lange ist’s her. Heute, bei den Smartphone-Jüngern heißt es: „Ich wische, also bin ich.“ Das gilt in erster Linie für die Jugendlichen, aber auch viele Erwachsene sind von dem Wisch-Virus infiziert.
Über viele Stunden am Tag beschäftigen sich Intensivnutzer, um nicht zu sagen „Intensivtäter“, mit dem „smarten Telefon“, schauen bzw. lesen, tippen, sprechen, lauschen, senden bzw. empfangen, aber vor allem wischen sie eben auf dem Display herum.
Man erkennt die Smartphone-Adepten, die „Smartphonies“, daran, dass sie, stets das Smartphone in der Hand oder am Ohr, stehen, sitzen oder gehen, die Augen starr auf das Display gerichtet. Anders als bei dem hundsgemeinen Handy spielt das Telefonieren beim Smartphone nur noch eine untergeordnete Rolle. Aber wenn die „Smartphonisten“ telefonieren, dann gerne in aller Öffentlichkeit und schön lautstark, damit auch alle Menschen in der Nähe etwas davon abkriegen. Sie lauschen dann in ihr Smartphone mit irgendwie entrücktem Bick, manchmal einem grenzdebilen Lächeln.
Mit dem Smartphone in der Hand, kommt man durch das ganze Land. Oder auch nicht. Wenn die Smartphone-User gehen, dann den Kopf nach vorne gebeugt zum Display, nach unten hängend wie eine alte Hängelaterne.
Ab und zu knallen sie gegen einen Laternenpfahl, eine Ampel oder gegen einen rollatorbewegten Senior. Mal überrennen sie auch ein plärrendes Kleinkind oder treten einen kläffenden Zwergpudel platt, ohne es überhaupt zu merken. Wenn Außerirdische diese Leute sehen könnten, wie sie wie stoned durch die Straßen wanken und auf einen kleinen Bildschirm starren, sie würden vermuten, es gibt keine Intelligenz auf der Erde. Und Descartes würde die Smartphone-Jünger wohl nur als „res extensa“ (Körper) bezeichnen, nicht als "res cogitans" (denkendes Ich).
Wenn mich jemand vor kurzem gefragt hätte, ob ich an Zombies glaube, hätte ich – natürlich – „nein“ gesagt. Aber ich habe mich wohl geirrt. Es gibt Zombies, nämlich die sogenannten Pokémon Go-Jäger. Sie bilden die Spitze der Smartphone-Abhängigen. Diese Untoten stolpern durch die Straßen und Parks, unbeeindruckt von der wirklichen Wirklichkeit, nur in der Gier, Pokémons zu kriegen. Sie behaupten, dass sie Monster fangen, und begreifen nicht, dass die eigentlichen Monster sie selbst sind. Diese „walking Pokémons-Jäger“ sind mindestens so gefährlich wie „the walking dead“, denn sie laufen vor Autos oder Straßenbahnen und riskieren dabei nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das der anderen Verkehrsteilnehmer.
Außer den Smartphone-Anhänger selbst freut sich kaum einer über diese Freaks. Doch, es gibt Ausnahmen: Die Orthopäden werden sich freuen, diese Kundschaft wird ihnen jahrelange Einnahmen sichern. Um nur ein Smartphone-Krankheitsbild zu nennen, den sogenannten Smartphone-Nacken, vom ständigen Beugen des Kopfes im 60-Grad-Winkel, denn das belastet die Halswirbelsäule so, als habe man ein 30 kg schweres Kind im Nacken sitzen.
Auch die Augenärzte kaufen sich schon einmal eine größere Brieftasche. Nach ein paar Jahren werden all die jungen Leute, die ständig auf den kleinen Bildschirm gucken und sich dabei ihre Augen verderben, kurzsichtig wie eine Blindschleiche in ihre Praxis stürmen, wenn sie die denn finden (aber sicher gibt es ja eine App für Sehbehinderte).
Und auch der ganz gewöhnliche Allgemeindoktor kann hoffen: Denn auf dem Display eines Smartphones tummeln sich mehr Bakterien als auf der Klobrille in der Bahnhofstoilette. Da holt man sich gerne den einen oder anderen Erkältungs- oder Magen-Darm-Virus.
Schlimmer aber noch, als wenn diese Junkies zu Fuß gehen, ist es, wenn sie Auto fahren. Ich bekomme immer einen Schreck, sobald ich im Rückspiegel einen Wagen hinter mir sehe, dessen Fahrer offensichtlich – natürlich verbotener Weise – nicht auf die Straße, sondern auf sein Phone starrt. Ich bete dann und hupe schon mal vorsorglich bzw. fürsorglich, denn ich will bloß nicht, dass so ein „Smarti“ (oder besser Dummie) auf mich auffährt und ich dann unendliche Scherereien habe. Schade, dass mein Auto nach hinten keine Lichthupe hat.
„Smartphone“? So heißen die Dinger zwar, aber das ist eine arglistige Täuschung. Es soll den häufig „geistig limitierten“ Benutzern, die ständig mit diesem Teil herumhampeln, das Gefühl geben, sie wären clever. Besser hieße das Ding „Idiophone“ oder „Hirnophone“.
Was Generationen von Müttern über Jahrzehnte vergeblich versucht haben, nämlich ihre Zöglinge zum Wischen anzuhalten, zum Tisch wischen, Geschirr wischen oder Spiegel wischen, das tun die jetzt freiwillig, nur weil sie ein kleines plattes Kästchen sie dazu zwingt. Und was früher spießig und lästig war, das ist auf einmal cool.
Hast du mal ‘ne App für mich? Apps sind der Inbegriff der geistigen Unmündigkeit, für Leute, die für alles eine Anleitung brauchen: für die Parkplatzsuche, für das Braten eines Speigeleis, für die Auswahl, was sie lesen sollen, für das Wetter in ihrem Wohnviertel - dafür könnten Sie genauso gut mal aus dem Fenster gucken. Demnächst wird es bestimmt auch Apps geben, die erklären, wie man unter die Dusche geht und sich die Haare wäscht (oder gibt es das schon?).
Die meisten Apps sind kostenlos oder billig, aber das ist oft damit erkauft, dass man gnadenlos ausspioniert wird. Manche Apps sind allerdings auch mit teuren Abos verbunden, aber das stellt man natürlich erst fest, wenn die erste Rechnung fällig ist. Der Gipfel ist die App, die mir sagt, wie abhängig ich von meinem Smartphone bin. Ich bewundere den Zynismus und Geschäftssinn der Erfinder dieser App.
Aufklärung? Kant – bediene dich deines eignen Verstandes? Vergiss es! Den eigenen Verstand ersetzt doch heute die App, wozu noch selbst denken?
Warum hängen vor allem die jungen Leute an dem Smartphone wie der Junkie an der Spritze? Diese Smartphone-Süchtigen sind Narzissten reinsten Wassers. Sie finden sich selbst unheimlich wichtig, daher posten sie mit dem Smartphone ständig Selfies – ich vor einer Sehenswürdigkeit, ich neben einem Prominenten –, aber sie blasen auch ständig Bilder aus ihrem Alltagsleben in den Äther, hier mein Mittagessen, hier mein Kaffee, hier mein Kuchen – Bilder, die die Welt nicht braucht.
Anders aber als der klassische Narziss, der sich in sein Spiegelbild verliebte und sich an sich selbst erfreute, sind die Smartphone-Narzissten außerordentlich bedürftig, ohne Anerkennung, ohne „Likes“ sind sie nichts. Sie müssen ständig Bestätigung ihrer Facebook-„Freunde“, ihrer Twitter-Follower und ihrer Peergroups erhalten, sonst fühlen sie sich erbärmlich, sonst bricht die Fassade der Selbstbewusstheit zusammen. Es sind kollektivistische Individualisten oder individualistische Kollektivisten. Sie wollen einerseits unbedingt dazugehören (wozu auch immer), andererseits wollen sie aber auch aus der Masse hervorragen, die anderen überragen – ein unlösbarer Konflikt.
Für den meist Ich-schwachen Dauernutzer ist das Smartphone – mit seinen gespeicherte Informationen und vielfältigen Verknüpfungen – eine Ergänzung seines Ichs, eine Ich-Prothese, ja schon mehr ein Teil seines Ichs und zwar der dominante. Der Nutzer ist eigentlich nur noch die Schnittstelle der vielfältigen sozialen Netzwerke bzw. der Datenströme, die von und zu seinem Smartphone fließen. Ohne sein Smartphone würde er nicht funktionieren. Da er immer weniger den direkten Kontakt zur Realität sucht, ist das Smartphone sein Tor zur Welt. Pointiert gesagt: indem er auf dem Smartphone wischt und sich so in die virtuelle Welt einlinkt, erschafft er erst sein Ich oder stabilisiert es wenigstens: „Ich wische, also bin ich“.
Es gibt aber auch ein Risiko mit den Dauer-Posts und Ego-Trips. Plötzlich kann die Netzgemeinde genervt reagieren, und dann ist sie gnadenlos in ihrem Mobbing. Z. B. Cathy Hummels, früher Cathy Fischer, Frau des Fußballstars Mats Hummels. Sie hat es übertrieben mit der Selbst-Zurschaustellung. Mit drastischen Folgen für sie: Ganz egal, was sie heute in den sozialen Netzwerken postet, sie wird fast immer nur angiftet.
Und das kann für zustimmungssüchtige Smartphone-Dauerposter zur Existenzkrise werden. Wenn sie mit ihren ständigen Posts nerven und immer mehr böse Kommentare kriegen, droht ihre Welt zusammenzubrechen. Sie können dann in eine Depression fallen, sind sogar suizidgefährdet. Allerdings, so schnell bringt sich ein Smartie dann doch nicht um. Denn der Tod als Vernichtung des eigenen Selbst ist für den Smartie die ultimative Kränkung, außerdem, dann hätte er
Sendepause, und das geht gar nicht.
Einer der Gründe für den Smartphone Exzess ist also dieser Dauerkontakt: sich ständig verbreiten und ständig erreichbar sein. Der Kommunikations- und Medienwissenschaftler Marshall McLuhan sagte vor vielen Jahren über das Radio, „Das Medium ist die Botschaft“, und das gilt auch für das Smartphone. Es ist kaum von Bedeutung, was man sendet oder postet, oft genug sind das langweilige Trivialitäten oder öde Bilder, wichtig ist nur, dass man postet.
Das könnte den Eindruck erwecken, der ständige Kontakt, dieser Kreislauf der Botschaften, habe etwas mit Lebendigkeit zu tun. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es ist eine Abwehr von Leben und Lebendigkeit, von echtem Erleben, von realen Kontakten. Teenager sitzen im Cafe nebeneinander, und jeder guckt auf sein Smartphone. Oder sie schicken sich WhatsApp-Botschaften, anstatt direkt miteinander zu reden. Es ist ein groteskes Vermeiden von Nähe, von Intimität, ein Leben aus zweiter, elektronischer Hand. Man könnte von einer „Zombisierung“ der Gesellschaft sprechen, aber auch von einer Infantilisierung, weil der ständige Drang zu spielen ein Ausweichen vor dem „Ernst des Lebens“ bedeutet.
Ein Weiser antwortete mal auf die Frage „Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben?“: „der Mensch, der mir in diesem Augenblick gegenübersitzt.“ Er wollte damit natürlich auf die Wichtigkeit des Lebens im Hier-und-Jetzt hinweisen, wirklich leben tut man immer nur im jetzigen Augenblick. Für einen „Smartphonie“ ist der Mensch, der ihm gerade übersitzt, der unwichtigste Mensch auf der Welt. Viel wichtiger sind die „Freunde“ an der Strippe, die abstrakten Personen hinter irgendwelchen SMS, die er gerade erhält, oder die die gänzlichen ungreifbaren Profile aus den sozialen Netzwerken einer Cyberworld.
Hinter dieser Ignorierung, ja Verachtung der unmittelbaren Wirklichkeit steht wohl die Abwehr alles Bedrohlichen: Einsamkeit, Kränkungen, Niederlagen, Alter, Krankheit und letztlich der Tod. Durch das ständige Gequassel wird der Fluss des Lebens übertönt, er wird unhörbar. Die Tiefendimensionen, die Leidensdimensionen des Lebens werden ausgegrenzt, man wischt wie idiotisch auf seinem Ding herum, wischt damit quasi alles Wichtige, Authentische, Existentielle weg.
Ich will hier nicht den Hammer der Kulturkritik schwingen oder sogar – mal wieder – den Untergang des Abendlandes an die Wand malen. Aber ich finde es traurig, ärgerlich, auch besorgniserregend, wie diese Smartphones unser Leben entfremden, verflachen und entwerten.
O.k., bestimmt habe ich das Thema übertrieben und überspitzt, um es auf den Punkt zu bringen. Eine Satire darf überspitzen, sie muss es sogar. Sicher ist es ein berechtigtes Bedürfnis, sich kommunikativ auszudrücken, auszutauschen und Anerkennung zu erhalten. Natürlich kann das Smartphone auch ein paar nützliche Dinge, wenn es mit Verstand und Maß verwendet wird – geschenkt.
Darum geht es hier nicht. Ich bin auch kein Technikfeind oder Maschinenstürmer, ich weiß moderne Technologien sehr wohl zu nutzen, aber ich verwende sie mit Sinn und Selektion, versuche das jedenfalls. – Natürlich gilt das auch für viele andere Nutzer des Smartphones, aber es gibt eben noch mehr, die ihr Smartphone exzessiv gebrauchen bzw. missbrauchen.
So, jetzt will ich mal über mein Smartphone ein Selfie von mir posten, wie ich an meinem Tablet diese Satire schreibe. Und dann werde ich in die Welt hinausposaunen, dass ich einen neuen Text geschrieben habe. – Nein, das war nur ein Scherz!
.................................................................. Die Mutter aller Verschwörungstheorien 07.01.16
Die Amerikaner inszenierten die Mondlandung, um die Russen einzuschüchtern. Weil sie glaubten, die Russen hätten sich alte Pläne der V2 besorgt, der Rakete, mit der Hitler noch den Krieg zu gewinnen hoffte. Das hatten die Amerikaner herausgefunden, indem fünf amerikanische Geheimdienste vier russische Geheimdienste abhörten.
Es war aber ein Irrtum, die Russen spielten den amerikanischen Geheimdiensten bewusst falsche Botschaften zu. Vielmehr hatten die Russen vor, eine gewaltige Kanone zu bauen, für die Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert einen genialen Konstruktionsplan entwickelt hatte.
So dachten die Russen, in Wirklichkeit war dieser Plan jedoch schon wesentlich älter, er stammte von den Tempelrittern, genauer von dem genialen Großmeister der Templer, Jacques de Molay. Wenn die Templer von ihrem Schatz sprachen, waren nicht Reichtümer gemeint, sondern dieser Konstruktionsentwurf einer Waffe, die ihrer Zeit weit voraus war.
Der Plan für diese Waffe war über lange Zeit verschollen, wurde aber von der Geheimgesellschaft der Rosenkreuzer in einem verborgenen Verlies des Vatikans wiederentdeckt. Und zwar kamen sie den Illuminaten zuvor, die auch hinter diesem Plan her waren. Die Rosenkreuzer verkauften den Waffenplan an die Russen, für ein einhundert Millionen Rubel.
Einer der Rosenkreuzer war Goethe. Er stammte ursprünglich aus Atlantis. Er lebte als Zeitreisender und reiste in 20. Jahrhundert. Dort begann er eine Karriere unter dem Tarnnamen „Elvis Presley“. In Wirklichkeit ging es ihm natürlich nicht um die Gesangskarriere, sondern er wusste, dass auch ein Zeitreisender der Illuminaten ins 20. Jahrhundert unterwegs war, um den Russen den Waffenplan zu stehlen und an die Amerikaner zu verkaufen.
Dieser Illuminat trat mit der Band „The Doors“ unter dem Namen „Jim Morrison“ auf und tarnte sich ebenfalls als Sänger. Jim Morrison war eigentlich ein Alien, er war aus einem Paralleluniversum durch ein schwarzes Loch auf unsere Erde geschleudert worden. Seine wirkliche Gestalt, die einem Tintenfisch ähnelte, passte er – durch Transformation – an das Idealbild eines Mannes an. Die Frauen lagen ihm zu Füßen, was ihm aber eigentlich unangenehm war, weil so seine Tarnung leichter auffliegen konnte.
Elvis engagierte Marianne Faithfull, übrigens eine Wiedergeburt von Maria Magdalena, damit sie Jim verführte und ihn von seinen Machenschaften abrachte – aber vergeblich.
Jim Morrisons Song „Light my fire“ ist natürlich in Wahrheit kein Liebessong, sondern die Aufforderung an die Amerikaner, die große Kanone zu zünden und gegen Russland abzuschießen – wenn sie die denn gebaut hätten.
Goethe = Elvis Presley wollte verhindern, dass die Amerikaner den Plan für diese Superwaffe in die Hände bekämen. Aber er kam zu spät, Jim Morrison hatte die in Geheimschrift verfasste Akte bereits aus einem Tresor im Kreml gestohlen. Kurz danach starb Goethe = Elvis Presley , aber natürlich nicht an Tabletten. Der Alien Jim Morrison hatte ihn in eine Falle gelockt, und er wurde von dem Foucaultschen Pendel erschlagen – „Fuck You, Goethe“, rief ihm Jim noch hinterher.
Wenn jetzt ein kundiger Leser sagt: Wie kann das sein, da doch Elvis Presley erst 1977 gestorben ist und Jim Morrison schon 1971? Morrison ist natürlich nicht wirklich 1971 gestorben, er täuschte seinen Tod nur vor, um den Nachstellungen von Marianne Faithfull zu entgehen. Er lebt bis heute in den USA, allerdings als Untoter. (Es gibt übrigens Gerüchte, dass Goethe = Elvis bei dem Pendelschlag auch nicht gestorben ist, sondern in die Zukunft floh. Er soll dort Gedichte schreiben, die vertonen und als Sänger vortragen – leider konnte ich das nicht überprüfen.)
Jim Morrison, der den gestohlen Waffenplan an die Amerikaner verhökern wollte, wurde jedoch von diesen arg enttäuscht. Denn die Amerikaner hatten ein Ufo bei Roswell abgeschossen; und sie wollten die Waffen-Technologie der Außerirdischen übernehmen, was war dagegen der alte Plan der Templer? Sie wollten ihn nicht mehr haben. Daher verweigerten sie Jim Morrison die zugesagten zweihundert Millionen Dollar. Morrison rächte sich, indem er Coca- Cola und Hamburger erfand, was die Amerikaner in ein Volk von lauter XXXL-übergewichtigen Menschen verwandelte.
Die Amerikaner versuchten, die Geheimnisse des Roswell-Ufos auf Grund alter Weissagungen von Nostradamus zu entschlüsseln. Aber sie vermochten die dunklen Verse nicht richtig zu deuten und zerstörten ungewollt das Ufo – daher konnten sie dessen Waffen nicht nachkonstruieren.
So herrscht derzeit zwar keine Freundschaft, aber wenigstens ein kalter Frieden zwischen Amerika und Russland, denn keiner kann die Superkanone bauen und damit den Gegner besiegen – doch wehe, einer von ihnen findet noch einmal den geheimen Waffenkonstruktionsplan der Templer …
Anmerkung: Hier präsentiere ich eine stark verzweigte, vielschichtige, „musterhafte“ – und absurde Verschwörungstheorie. Ich bin kein prinzipieller Gegner von sogenannten Verschwörungstheorien. Zum einen sind Verschwörungstheorien natürlich attraktiv für Menschen, die versuchen, die komplexe Wirklichkeit mit möglichst wenigen, einheitlichen Theorien zu beschreiben und Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Wirklichkeitsbereichen aufzudecken. Dieses Anliegen ist legitim, es dürfte wohl fast jedem ernsthaften Philosophen und Wissenschaftler ein Ziel sein – und ich bekenne mich auch dazu. Das Problem ist nur, wenn die Komplexität durch die Theorie irrational und zwanghaft reduziert wird. Und das ist bei Verschwörungstheorien häufig der Fall. Andererseits wird eben – gerade auf der politischen Ebene – gerne etwas als Verschwörungstheorie diskriminiert, was den eigenen Ansichten und (verdeckten) Absichten widerspricht. Die Wirklichkeit – wiederum gerade die politische – kann so abstrus, so "lächerlich" und auch so amoralisch sein, dass es eben gerade einer scheinbar absurden Verschwörungstheorie bedarf, um sie realistisch zu beschreiben.
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Neulich in der psychotherapeutischen Klinik 03.01.16
Anmerkung:
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