| ABSCHIED VON DER NATUR -Die Zukunft des Lebens ist Technik(02.11.2016) 8) Buch: ABSCHIED VON DER NATUR Die Zukunft des Lebens ist Technik Metropolitan Verlag, Düsseldorf 1997
Dies Buch hat von meinen bisherigen Büchern weitaus die größte Aufmerksamkeit erzielt. Es brachte mir Auftritte im Fernsehen und im Rundfunk ein, und es erschienen schätzungsweise 100 Rezensionen, u. a. in der „Welt“ und der „Süddeutschen“. Die Zeitschrift „Natur“ beschäftigte sich über mehrere Hefte mit meinem Buch. Die Reaktionen waren allerdings überwiegend polemisch bis feindselig. Sicherlich, das Buch ist provokant: Es geht davon aus, dass die (belebte) Natur untergehen wird und der Mensch nur die Chance hat zu überleben, wenn er sich von der Natur emanzipiert und eine Technikwelt aufbaut. Weiter zeigt es auf, dass die Natur keine Idylle, sondern eher ein Kriegsschauplatz, ein Schlachtfeld ist, und dass die meisten Menschen in Wirklichkeit nicht bereit sind, für die Erhaltung der Natur viel zu tun. Daran hätte man sicher konstruktiv Kritik üben können, aber die meisten rein irrationalen Kommentare haben nur eine These meines Buches bestätigt, dass der Mensch noch stark von der emotional-aggressiven Natur (in sich) geprägt ist. Obwohl einzelne Thesen des Buches überholt sind, insgesamt haben seine Aussagen bis heute Gültigkeit, es wäre Zeit für eine Neuentdeckung des „Abschied von der Natur“. Ich bringe hier: - Inhaltsverzeichnis - Neue Einführung (von 2016) - Vorwort ............................................................................................................... INHALT
Vorwort I. Teil: Die Natur stirbt, es lebe die Technik I 1.Das Elend der Natur · Warum die Natur nicht gerettet werden kann · Auslaufmodell Natur - Veraltet und häßlich · Die Natur des Menschen - Einfach tierisch 2.Mutter Natur - Mythos und Monster · Raubtiere, Giftpflanzen, Krankheitskeime · Tödliche Naturkatastrophen -"Sanfte Natur"? · Belebte und unbelebte Natur - Ungleiches Paar 3.Technologismus - Unsere einzige Chance · Natur + Umwelt contra Technik · Technikförderung statt Umweltschutz · Öko-Ethik: Dürfen wir die Natur zerstören? 4.Die Evolution der menschlichen Natur · Wege zur Menschenverbesserung · Schreckgespenst "Schöne neue Welt" · Hominismus - Der Mensch als Maß aller Dinge
II. Teil: Jenseits der Natur - Die Techno-Wende 1.Krank durch natürliche Lebensweise? · Vom Bio-Leben zum Technic-Life · Chemiekost übertrifft die Naturkost · Lieber Naturheilkunde oder Schulmedizin? 2.Befreiung vom egoistischen Tier in uns · Das Erbe der Natur - Aggression und Diktatur · Frau = Natur? - Fehler des Ökofeminismus · Technologische Aufklärung de rGesellschaft 3.Techno überholt Bio - Goodbye Natur · Natur-Technik-Konflikt: Hund oder Auto? · Umweltpolitik, Wirtschaft und Ökosteuer · Greenpeace & Co. - Grüne Sekten?
Ausblick: Die Welt der Zukunft
Literatur-Auswahl ........................................................................................................ NEUE EINFÜHRUNG (21.04.2016) Mein Buch "Abschied von der Natur" erschien 1997, das ist also fast 20 Jahre her. Damals war Gerhard Schröder noch Ministerpräsident in Niedersachsen und Angela Merkel Umweltministerin unter Kohl. Man kann natürlich fragen, ob das Buch nicht so veraltet ist, dass es sich gar nicht lohnt, es neu auf der Homepage zu veröffentlichen. Einmal davon abgesehen, dass ich als Autor eben gerne mein weitgehend vollständiges Werk an einem (virtuellen) Ort zusammenstellen möchte, ich meine, dass "Abschied von der Natur" zwar in den aktuellen politischen Bezügen überholt ist, dass aber viele seiner Grundgedanken und erst recht viele Einzelanalysen bis heute gültig sind. .................................................................................................................. VORWORT (1997)
Die Natur verschwindet aus unserer Welt, jeden Tag mehr. Tiere, Pflanzen, Landschaften, Gewässer - sie sterben aus oder sterben ab. Die Natur insgesamt wird untergehen. Und so kommt die Zeit, sich von ihr zu verabschieden. Der Niedergang der natürlichen Umwelt ist eine Tragödie. Aber wir Menschen können trotzdem weiterleben. Das kommende Ende der Natur ist für uns sogar die Chance zu einem Entwicklungssprung. Befreit von naturgegebenen Zwängen werden wir endlich ein selbstbestimmtes Leben führen und unsere eigene Welt aufbauen, mittels einer neuen Mega-Technik. Der Mensch hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder er geht mit der Natur zugrunde, oder er koppelt sich von ihr ab. Deshalb halte ich es gerade für falsch, wenn überall gefordert wird, wir sollten die Umwelt mehr schützen und die Technik stärker beschränken. Denn die Natur ist unheilbar krank, sie kann nicht gerettet werden. Nur mit neuartigen Technologien können wir Menschen überleben. Aber auch, wenn die Natur noch eine Chance hätte, sie soll gar nicht gerettet werden. Denn sie ist veraltet, überholt, ein Auslaufmodell. Sie paßte zur Kindheit des Menschengeschlechts, war seine Spielwiese. Doch seinem heutigen Evolutionsstand ist sie nicht mehr angemessen. Wir müssen vielmehr in Richtung Zukunft voranschreiten und dafür immer leistungsfähigere High-Tech-Systeme entwickeln.
Ein Schlüsselerlebnis
Die Idee zu diesem Buch kam mir auf einem Waldspaziergang im Frühling. Ich schaute mir die Bäume an, und fast alle zeigten braune, kranke Stellen in den Blättern oder vergilbte Nadeln. Viele verloren auch Blätter, trotz des Frühjahrs. Manche Bäume sahen richtig häßlich aus, es machte wenig Freude, an ihnen entlangzugehen. Plötzlich spürte ich eine Ahnung wie eine Gewißheit: Es ist aussichtslos, diesen Wald noch heilen zu wollen. Den bekommt man nicht mehr gesund. Und weiter: Wie mit diesem Wald, so steht es mit der ganzen Natur. Sie befindet sich auf einem "absterbenden Ast". Auch wenn wir größte Anstrengungen unternehmen würden, auch wenn wir endlich zu einer kompromißlosen Öko-Politik bereit wären (was wir bisher nicht waren), wir könnten unsere natürliche Umwelt doch nicht mehr sanieren und bewahren. Zwar beschäftigte ich mich schon über Jahre intensiv mit dem "Waldsterben" und überhaupt der Umweltverschmutzung, hatte viel darüber gehört und gelesen, was mir Sorgen machte. Doch all dies besaß für mich nicht die zwingende Überzeugungskraft wie meine eigene Intuition, die unmittelbare Erkenntnis auf dem Spaziergang. Und so erschrak ich. Nicht allein wegen der Natur, sondern noch mehr wegen dem Schicksal der Menschen. Mir fiel die berühmte Prophezeihung der Indianer ein: Erst stirbt der Wald, dann stirbt der Mensch. Geht mit dem Untergang der Natur auch die Menschheit notwendig unter? Aber dann hatte ich einen aufregenden Einfall - und ihm folgte neue Hoffnung: Wir Menschen können leben, auch wenn die Natur stirbt. Wir müssen uns eben eine neue Lebensbasis suchen bzw. selbst schaffen, eine künstliche, technische Lebensbasis. Darauf sind alle unsere Anstrengungen zu richten, anstatt vergeblich für die Genesung der todkranken Natur zu kämpfen. Das Wichtigste daran ist jedoch: Der Mensch kann aus der Not eine Tugend machen, in der Krise liegt eine Chance. Denn obwohl die Natur uns bisher weitgehend körperlich versorgt, genährt und gekleidet, sowie seelisch vielfach bereichert hat, so hat sie uns andererseits eingeengt, abhängig gemacht und gequält. Naturkatastrophen, Eiseskälte und Gluthitze, Raubtiere und Giftpflanzen, Krankheitserreger und Ungeziefer - obwohl schon heute durch dieTechnik sehr gemildert, die natürliche Umwelt beschert uns immer noch viele Gefahren und Widerlichkeiten. Doch der Mensch - in den Industriestaaten - hat den Blick dafür mehr und mehr verloren. Wir huldigen einem Mythos der Natur, wir idealisieren und romantisieren sie. "Natürlich" scheint uns deckungsgleich mit friedlich und gesund, gut und schön. Aber die Natur war stets primär ein "Kriegsschauplatz", wo der Kampf ums Überleben herrschte. Sie war nie ein Paradies und ist es heute - angesichts ihres Siechtums - erst recht nicht mehr.
Technikliebe statt Naturliebe
Eswird Zeit für eine neue, realistische Sichtweise der Natur, einschließlich ihrer häßlichen und "boshaften" Seiten. Und entsprechend brauchen wir eine neue Sicht von Technologie. Obgleich wir, in den industrialisierten Ländern, bereits in einer großteils technisch bestimmten Welt leben und deren Annehmlichkeiten genießen, besitzt die Technologie noch immer ein eher negatives Image, als kalt, fremd oder gar feindlich - Stichwort "Technokratie". Wir sollten zu einem neuen, zeitgemäßen Technikverständnis, ja zu einer Freundschaft mit der Technik finden. Dieses zukünftige - "technophile" - Bewußtsein kann man als Technologismus bezeichnen. Es äußert sich in einer Techno-Evolution,in einer massiven Förderung innovativer Hochtechnologie. Das bedeutet aber keine blinde Technikgläubigkeit, kein Übersehen technisch bedingter Risiken und Probleme. Man wird intensiv daran arbeiten, technische Verfahren "bedienerfreundlicher" und damit menschenfreundlicher zu gestalten. Es genügt jedoch nicht, daß wir uns von der äußeren Natur loslösen. In einem zweiten Schritt haben wir uns auch von unseren inneren Natur, der Natur in uns zu emanzipieren. Der Mensch muß sein "natürliches" Erbe an tierischen Verhaltensweisen, vor allem irrationale Aggressionen und Ängste überwinden. Ebenso ist die physische Natur des Menschen, sein Körper zu verändern, damit er besser gegen Krankheiten ankommt und in der neuen technologischen Umwelt optimal funktioniert. Hierbei werden auch Methoden wie Gentechnik und Bioelektronik zum Einsatz kommen. Indem der Mensch so seine Welt und sich selbst umgestaltet, sogar neu erschafft, rückt er ganz in den Mittelpunkt seiner Existenz. Er ist jetzt wirklich "das Maß aller Dinge". Ich möchte diese Selbstzentrierung des Menschen in seinem Handeln wie Bewußtsein Hominismus nennen. Man kann von einem "post-biologischen" Zeitalter sprechen, weil die biologische Evolution weitgehend von einer technologischen Evolution abgelöst wird, die der Mensch eigenhändig steuert. Das hat nichts mit Hybris oder narzißtischem Größenwahn zu tun, sondern ist geradezu eine geschichtliche Notwendigkeit. Man könnte auch von einer Techno-Aufklärung sprechen. Das Programm der Aufklärung im 17./18.Jahrhundert lautete, den Menschen zu Vernunft und Freiheit, Selbstverantwortung und Selbstverwirklichung zu führen. Dieses Programm mußte letztlich scheitern, weil der Mensch noch zu stark der - äußeren wie inneren - Natur verhaftet war. Das hat im Laufe der Geschichte immer wieder Denker bzw. Geistesströmungen veranlaßt, die Aufklärung insgesamt abzulehnen und womöglich eine Rückbesinnung auf die Natur zu fordern. Aber es gibt kein Zurück, auch und erst recht kein "Zurück zur Natur". Und mit der technischen Revolution hat der Mensch erstmals eine Chance, die Ideale der Aufklärung zu verwirklichen.
So entstand dieses Buch
Am Anfang meiner Arbeit standen die zwar intuitiv-eindringlichen, doch noch wenig präzisen Vorstellungen bei dem Waldspaziergang. Dann fing ich an zu recherchieren, Fachliteratur zu lesen, mit Menschen, Laien wie Experten zu diskutieren und das Thema im einzelnen zu durchdenken. Trotz all dieser Bemühungen bleibt es ein Anfang. Ich beanspruche weder, den richtigen Weg in die Zukunft genau zu kennen, noch meine Vision streng wissenschaftlich beweisen zu können. Auch möchte ich weniger neue Techniken im Detail darstellen, sondern vor allem den Bewußtseinswandel - von der Natur hin zur Technik - beschreiben bzw. einfordern. Meine Kritik an der Natur bzw. an der Ökologie ist ungewohnt, widerspricht dem allgemein verbreiteten Denken. Denn die Natur ist "in", "mega-in". Jeder liebt sie (oder behauptet das wenigstens), man hat nur Positives über sie zu sagen und beklagt ihren Niedergang als Verlust. Die Natur ist eine heilige Kuh, die keiner zu melken und schon gar nicht zu schlachten wagt. Ich rühre an diesem Tabu, in vollem Bewußtsein. Das bedeutet keine Naturfeindlichkeit. Man erweist der - todkranken - Natur sogar mehr Achtung, wenn man sie in Ruhe sterben läßt, anstatt versucht, sie mit Gewalt am Leben zu halten. Es ist höchste Zeit, sich von der Natur zu verabschieden. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge, in Trauer, aber auch mit Erleichterung. Unsere neue Lebensgrundlage, unsere neue Heimat ist dieTechnik. Die Natur stirbt - es lebe die Technik! Und es lebe der Mensch! Hier können Sie Ihre Überschrift eingebenKlicken Sie einfach in den Text, um diesen zu bearbeiten. Überschreiben Sie den Text nach Ihren Wünschen und wählen Sie dabei Ihre individuelle Schriftart und -farbe aus. Oder wählen Sie über "Inhalte einfügen" interessante Module aus, die Sie an die gewünschte Stelle positionieren können. |
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